Foz do Iguaçu

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18.09.2017 – 21.09.2017

Nach unserer 9 stündigen Nachtbusreise kommen wir frühmorgens um 6 in Foz do Iguaçu an. Am Abend erwartet uns unser Couchsurfing Host und wir schauen erstmal, ob wir unsere Rucksäcke irgendwo sicher verstauen können. Glücklicherweise hat es am Busbahnhof einen Schalter, um das Gepäck zwischenzulagern. So können wir nur das nötigste herausnehmen, um die Stadt zu erkunden. Zuerst einmal gibt es jedoch einen Kaffee im naheliegenden Restaurant. Wir machen uns danach ziemlich planlos auf den Weg Richtung Stadt. Die Innenstadt ist einige Kilometer vom Busbahnhof entfernt und wir schlendern gemütlich los. Nach ca. 1.5 Stunden sind wir dann in der sogenannten Innenstadt angekommen. Alles sieht noch sehr verschlafen aus und wir halten Ausschau nach den paar Sehenswürdigkeiten (Kirchen) die uns unsere Map anzeigt. Diese entpuppen sich jedoch mehr als ausrangierte Lagerhallen in denen ein paar Stühle stehen und alle möglichen Glaubensrichtungen gepredigt werden. Wie wir feststellen, gibt es viele solche in dieser Stadt, aber keine für uns «normal» aussehende Kirche. Eine Bäckerei mit integriertem Laden sowie ein paar Stühlen hat bereits offen und wir genehmigen uns nochmal ein Kaffee und dazu ein feines Brötchen mit Käse / Poulet. Wir konsultieren nochmals die Karte und finden dann das Länderdreieck, welches zwar ca. 8 km entfernt liegt. Da wir genügen Zeit und nichts anderes vor haben, machen wir uns zu Fuss auf den Weg. Langsam wird es so richtig heiss und die Strasse zum Länderdreieck zieht sich hin. Etwas durchgeschwitzt erreichen wir unser Ziel und setzen uns erstmal in den Schatten. Nachdem wir den Ausblick über den Rio Paraná/Rio Iguaçu Richtung Paraguay und Argentinien ausgiebig genossen haben, setzen wir uns hin und geniessen den Tag. Mitte Nachmittag wartet wieder der lange Rückweg auf uns. Obwohl wir halbherzig nach einem Bus Ausschau halten und zwischendurch einer vorbeifährt, laufen wir die gesamte Strecke zur Rodoviaria zurück. Dort gönnen wir uns zuerst ein leckeres Sandwich vom Subway und eine eiskalte Cola. Unser nächstes Ziel, das Haus von Thiago, unserem Couchsurfing Host liegt weitere 6 km von der Rodovaria Nordwärts. Um einen Bus dorthin zu kriegen, hätten wir wieder ein paar km zurück zum lokalen Busbahnhof laufen oder fahren müssen. Daher entscheiden wir uns auch diesen Weg zu Fuss zu bestreiten. Zumindest ist es langsam am Eindunkeln und nicht mehr so heiss, so dass wir mehr oder weniger angenehm mit unseren Rucksäcken vorankommen. Wie wir feststellen, ist der äussere Stadtteil nicht gerade für Fussgänger ausgelegt, da die Fusswege, wenn überhaupt vorhanden, in ziemlich schlechtem Zustand sind. Unterwegs machen wir halt bei einem Supermarkt und kaufen noch etwas Gemüse ein, dann erreichen wir nach und nach unser Ziel. Es scheint als würde uns unser Gastgeber bereits mit Vorfreude erwarten und empfängt uns herzlich. Wir sind gespannt auf seine Erzählungen, denn er ist in Sao Paulo in einem Dorf namens Helvetia aufgewachsen und hat daher eine sehr grosse Affinität zur Schweiz. Wie wir aus weiteren Erzählungen erfahren, wurde dieses Dorf von Schweizern gegründet, welches nach wie vor engen Kontakt mit Schweizern hat, vor allem aus Obwalden (seine Vorfahren sind genau genommen aus Giswil) und sogar den traditionellen ersten August feiert. Er hat uns auch schon nahegelegt, dass er gerne mit uns Jassen würde, was wir dann am Folgeabend auch tun. An diesem Abend lassen wir es jedoch gemütlich angehen, nach einem längeren Schwatz, planen wir unseren Folgetag und legen uns bald einmal schlafen.

Tags darauf gehen wir die Iguaçu-Fälle auf der brasilianischen Seite besuchen. Mit dem ersten Bus geht es zum Terminal und der anschliessende bringt uns direkt zum Eingang der Fälle. Nachdem wir unsere Tickets geholt haben, warten wir auf den Bus, den uns zu den Fällen bringt. Bei der Ankunft werden wir bereits mit einer wunderschönen Aussicht auf die Fälle belohnt. Wie wir dann später erfahren, ist dies jedoch nur ein klitzekleiner Vorgeschmack auf das was uns noch erwartet. Eine beeindruckende Aussicht, die mit Worten kaum beschrieben werden kann. Eine Vielzahl von Wasserfälle sieht man in der 90grad-Ansicht, wie wir es noch nie gesehen haben. Nebenbei erwähnt sehen wir noch einige Echsen und so komische kleine «Bieber» auf dem Weg. Die sogenannten Bieber entpuppen sich als Nasenbären und sind gar nicht scheu. Man muss jeweils aufpassen, dass sie einem das Essen oder sonst was nicht wegnehmen. Hier ist zu bemerken, dass es eigentlich verboten ist, diese Tiere zu Füttern oder auch zu Streicheln. Viele beachten dies aber nicht und streicheln sie oder Füttern sie sogar, kein Wunder dass die so zutraulich sind. Am Ende des ca. 3 km Spaziergangs geht es dann sogar ganz nahe zum Wasserfall hin und trocken bleibt da effektiv niemand. Man kann den Wasserfall von dort aus in verschiedenen Spektren betrachten, von unten, halber Höhe und oberhalb. Sehr eindrücklich das Ganze. Nachdem wir den Wasserfall besucht haben, gehen wir mit dem Bus zurück in die Stadt, wo wir uns bei dieser Hitze (37 Grad) noch ein kühles Bier genehmigen. Nun ist es bereits wieder Abend und wir bereiten zuhause noch ein leckeres Abendessen zu. Wir plaudern noch ein Weilchen mit Thiago über seine und unsere Reiseerfahrungen und gehen anschliessend schlafen.

Heute besuchen wir die argentinische Seite der Wasserfälle. Wir müssen dabei die Grenze überqueren und den ersten argentinischen Reisestempel abholen. Falls man dies nicht tut, könnte man bei der Rückkehr am Abend Probleme bei der Ausreise erhalten. Um den Nationalpark in Argentinien zu erreichen, muss man zuerst einen Bus nehmen, der einem von Brasilien zum Stadteingang Puerto Iguacu in Argentinien bringt. Von dort gibt es einen weiteren Bus der einem zum Besucherzentrum fährt. Wie wir feststellen, haben wir hier einen Fehler gemacht und keine argentinischen Pesos gewechselt. Wenn man direkt mit Peso bezahlen würde, wäre diese Fahrt wesentlich günstiger als mit den brasilianischen Reais. Am Besucherzentrum angekommen, müssen wir zuerst einmal den Bankomaten aufsuchen, was sich als sehr zeitaufwändig herausstellt. Es gibt lediglich einen Automaten und vor diesem warten an die 20 Personen. Es ist für uns leider unumgänglich hier Pesos zu beziehen, da der Parkeintritt nur in Bar bezahlt werden kann. Geld wechseln hätte man jedoch können, nur leider haben wir auch zu wenig Reais für den Eintritt übrig. So warten wir Rund 45 Minuten, bis wir an der Reihe sind. Wie wir dann feststellen, gibt es kurz darauf kein Geld mehr am Automaten, da dieser leer ist. Phu, nochmals Glück gehabt. Nun kann es endlich losgehen. Der Park ist wesentlich grösser, als in Brasilien und es gibt einige Wanderwege die man machen kann. Wenn man aber nicht laufen möchte, gibt es auch einen kleinen Zug, der die Leute an verschiedene Stationen bringt. Etwas laufen muss man dennoch, da der Zug nicht direkt am Wasserfall hält. Wir beschliessen zuerst zwei Wanderwege mit vielen schönen Aussichtspunkte in Angriff zu nehmen und heben uns das Highlight für den Schluss auf. Unserer Meinung nach lohnt sich die argentinische Seite mehr, zwar kommt man nicht so nahe an die Wasserfälle, es sei denn man bezahlt eine Bootstour, dafür sind die Ausblicke noch weitläufiger als auf der brasilianischen Seite. Am Garganta del Diablo, dem Highlight, verweilen wir bestimmt eine halbe Stunde und konnten uns immer noch nicht satt sehen. Dieses Erlebnis ist wirklich kaum in Worte zu fassen, aber wir können es mit Zahlen probieren: Zwischen 1500 und 7000 Kubikmeter Wasser stürzen hier pro Sekunde 80m in die Tiefe. Dabei erzeugen sie eine solch gewaltige Wolke aus Wasser, dass man den Boden gar nicht mehr erkennen kann und den Eindruck hat, das Wasser fällt ins Bodenlose. Aber wie gesagt, am besten hinfahren und selber erleben. Nachdem wir uns schlussendlich losreissen können, machen wir uns wieder auf den Rückweg. Wichtig bei der Ausreise, Stempel nicht vergessen. Den Tag schliessen wir mit einer gemütlichen Runde Jass zusammen mit Thiago ab.

Am nächsten Morgen heisst es dann bereits wieder Abschied von Thiago zu nehmen, um dann weiter nach Ciudad del Este, in Paraguay zu reisen. Wir warten ein Weilchen auf den Bus, so dass die interessierten Polizisten sogar anhalten und fragen, was uns den hierhin verschlägt, da Thiagos Haus ausserhalb des Stadtzentrums liegt und Rucksacktouristen wohl eine Seltenheit sind. Nach einer kurzen Busfahrt zum urbanen Busterminal, müssen wir umsteigen. Da wir nicht nochmal für ein Ticket bezahlen wollen (wenn man das Terminal nicht verlässt, ist die nächste Busfahrt gratis), bleiben wir im Busterminal, anstelle die typisch internationalen Busse über die Grenze zu nehmen. Wir wissen aus dem Reiseführer, dass die Linie 102 und 101 an der Freundschaftsbrücke (Puente del Amistad) vorbeifährt, die Brasilien und Paraguay über den Río Paraná miteinander verbindet. Da gerade die Nr. 102 einfährt, steigen wir ohne viel zu überlegen ein. Wir merken jedoch recht schnell, dass der Bus in die komplett falsche Richtung fährt. Da wir keine Reais mehr übrig haben, um den Bus in der Stadt zu wechseln, beschliessen wir drin zu bleiben, bis der Bus wieder ins Terminal einfährt. Dort sehen wir, dass der Bus nun von der anderen Seite her einfährt und realisieren, dass wir sehr wohl die Richtige Linie erwischt haben, jedoch an der falschen Seite am Terminal zugestiegen sind. Naja wir haben dadurch eine Stunde verloren, die wir jedoch beim Überqueren der Brücke wieder gewinnen.

bei Thiago

English Version

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18.09.2017 – 21.09.2017

After the 9 hours night bus ride we arrive at 6 am in Foz do Iguaçu. In the evening our Couchsurfing Host expected us and we have first a look, if we could store our backpacks somewhere. Luckily is on the bus station a place to store it. We take our necessary things for the day and go first to a restaurant to have a coffee. Without any plans we walk into the city. The downtown is a few km away and within 1.5 hour we arrive. Everything seems a bit sleepy and we have a look for the few sightseeing’s (churches) which are shown on the map. But those looks a bit unconventional like storage buildings with a few chairs, where different religions are preaching. We realise there is a lot of them in the city, but for us it doesn’t seem “normal”, anyway. In a bakery where you can sit inside, we have again a coffee and a delicious bread with cheese / chicken. We check the map and find the boarder triangle (Marco das Três Fronteiras), which is about 8 km away. As we have enough time and nothing else planned, we decide to walk there. Slowly it gets really hot (37 degrees) and the street to the border is long. A bit sweaty we reach our goal and sit in the shadow. After we enjoyed the view on the Rio Paraná/Rio Iguaçu in direction Paraguay and Argentina, we sit a bit around and enjoy the nice day. In the middle of the afternoon the long walk back waits for us. Although we half-heartedly look for a bus and sometimes one crosses (but we realise it too late), we walk back to the Rodoviaria. There we get a nice subway-sandwich and a coke before we continue our way to our couchsurfers hosts home, Thiago. It’s another 6 km in direction north and we don’t want to walk or drive back to the local bus station to get the bus. At least it gets slowly dark and it’s not that hot anymore, so that we can continuous easily with our backpack. We realise that the outer area of the city is not very convenient for pedestrians, as the footpaths are either not available or in a not so good condition. On the way we make a stop at the supermarket to get some vegetables and then we reach our target. It seems like our host already expect us and he welcome us very warm heartily. We’re excited to hear his story, as he grew up in a village near Sao Paulo called Helvetia. He tells us it’s founded by swiss people from Obwalden (his ancestors are exactly from Giswil) and they celebrate even the 1 August (swiss national day). He also told us already, that he would like to play “Jass” what we do on a following day. This evening we take it pretty easy and after a longer talk we go soon to sleep.

Next day we visit the Iguaçu-falls on the Brazilian side. First, we go to the terminal by bus, the next one brings us to the entrance of the falls. After we got the tickets, we take the bus which brings us directly to the falls. When we arrive we already get an awesome view to the falls. Later we experience that is just a small insight for what we can expect. A fantastic view which nearly can’t be described in words. We’re surrounded by heaps of waterfalls and see them at least in a 90-degree view. Beside is to mention, that we see some lizards and some strange small “beavers”. Those are not beavers we realise, they are coatis. We have to keep an eye on our food, as they are not shy and like to steal your food or anything else. It’s to mention, that it’s prohibited to feed or touch them, but some people don’t respect that, so it’s not surprising that they do that. In the end of the 3 km walkway we come pretty close to the waterfalls und definitely nobody keeps dry there. We can admire the waterfalls on many different perspectives, from the bottom, the middle and above. Very impressive it is. After we visit the waterfall, we take the next bus into the city, where we grab a cold beer by this heat (still around 37 degrees). It’s already evening and we go back home, to prepare a delicious dinner. We eat, talk with Thiago about his and our travel experience and everything else for a while, then we go to sleep.

Today we visit the Argentina site of the waterfalls. To reach them we’ve to cross the boarder to get the Argentina stamp. If you don’t do this, you could get problems when getting back to brazil. To reach the national park we have to take the bus, which brings us to the entrance of the city Puerto Iguaçu in Argentina. There is another bus which brings us to the visitor centre. We realised that we make a mistake, not having changed the Pesos before coming. If we have paid directly in Peso, it would have been much cheaper, than in Reais. Arriving at the visitor centre we anyway have to go to the cash station, which takes a lot of time. It’s only one ATM and around 20 people waiting. As we don’t have enough Reais in cash, there is no way not to pass, as they take only cash for the park entry, and it’s not cheap (500 pesos). We wait about 45 minutes until it’s our turn. A little bit later we realise that no more money is in the ATM, so we were lucky. Finally, we can enter. The park is much bigger than the Brazilian side and there are a few hiking trails to do. But in case you don’t like to walk, there is a little train, which stops on different stations. But a little bit to walk you’ve anyway, as the train doesn’t go in front of the waterfall. First, we decide to make the two hiking paths, which have many beautiful viewpoints, one on the top and the other on the bottom, for the highlight we wait until the end. On Garganta del Diablo, the highlight, we stay at least for 30 minutes and we still keep on watching. To talk about this experience is really not easy to find the proper words, but we can try it with figures: Between 1500 and 7000 cubic meters water per second plunge into the 80 m deep. By doing this it produces a huge cloud out of water, so the ground can’t be seen anymore. But to imagine correct, it’s the best to drive there and see it by your own. When we finally could stop watching we head back to Brazil. Important, not forget the stamp to travel out of Argentina. We finish the day by playing a funny, chill round of «Jass» together with Thiago.

The next day we already have to say goodbye to our wonderful new friend, Thiago and we travel further to Ciudad del Este, in Paraguay. We wait for a while for the bus, when an interested policeman and woman stops and ask us what we do here. Thiago’s house is a bit out of the town, and it seems that not many backpackers show there up. It is quite funny and we tell them a bit about our travels and where we’re from. After a short bus drive to the local bus terminal we have to change the bus. As we don’t want to pay again for the bus (as long as you don’t leave the terminal you don’t need to pay for a new ticket), we stay in the bus terminal, instead of taking the typical international bus out of the terminal to cross the border. We know from our travel book, that the Bus nr. 101 and 102 go close to the friendship bridge (Puente del Amistad), which connects Brazil and Paraguay over the Rio Paraná. Because the nr. 102 just arrives, we don’t think to much and enter the bus. But soon we realise it goes in the completely wrong direction. As we don’t have any Reais left to change the Bus in the city, we decide to wait until it goes back to the terminal. There we see that the bus now in the other direction enters and realise, that we’re on the right bus just before in the wrong direction. Not a big deal, we have lost one hour, but have seen now nearly the whole city and we notice that we win an hour again by crossing the bridge (as Paraguay is one hour behind).

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